Wer macht Psychotherapie?
Die verschiedenen Bezeichnungen für Personen, die sich professionell mit psychischen Problemen beschäftigen, sind immer wieder verwirrend.
Im Folgenden finden Sie jene drei Berufsgruppen beschrieben, die eine fundierte wissenschaftliche und praktische Ausbildung in der Behandlung psychischer Störungen haben und daher für die Therapie dieser Probleme qualifiziert sind.
- Psychologe, Psychotherapeut und Psychiater sind Berufsbezeichnungen, die sich zwar alle mit psychischen Störungen beschäftigen, allerdings jeweils unterschiedliche Ausbildungen haben.
- Psychotherapeuten und Psychologen arbeiten ausschließlich mit psychologischen Mitteln (Gespräche, Übungen, etc.).
- Psychiater arbeiten zum überwiegenden Teil mit Medikamenten, um psychische Probleme zu lindern.
- Von den Krankenkassen anerkannt wird eine Behandlung beim Psychotherapeuten und beim Psychiater.
PsychotherapeutInnen
Die Berufsbezeichnung "Psychotherapeutin / Psychotherapeut" dürfen in Österreich Personen führen, die eine den Anforderungen des Gesundheitsministeriums entsprechende Ausbildung absolviert haben. Diese Anforderungen sind seit 1991 im Psychotherapiegesetz festgelegt.
Personen, die diese Anforderungen erfüllen, werden in eine Liste eingetragen. Nur die eingetragenen PsychotherapeutInnen werden von den Krankenkassen anerkannt, d.h. hier bekommen die PatientInnen einen Teil der Kosten oder manchmal die gesamten Therapiekosten bezahlt.
Innerhalb der Psychotherapie gibt es verschiedene Therapierichtungen. Vom Bundesministerium werden 17 Therapierichtungen anerkannt, die auf unterschiedliche Weise versuchen, Menschen mit psychischen Problemen zu helfen.
PsychologInnen
PsychologInnen sind Personen, die ein entsprechendes Universitätsstudium absolviert haben. Sie erhalten dafür einen akademischen Titel und die Berechtigung, "psychologische Behandlung" durchzuführen.
Diese Behandlung unterscheidet sich häufig inhaltlich wenig von der Psychotherapie. Allerdings werden die Kosten für eine psychologische Behandlung in freier Praxis derzeit noch nicht bzw. nur in bestimmten Fällen rückerstattet.
Meistens arbeiten PsychologInnen daher in Beratungsstellen, Krankenhäusern, psychiatrischen Kliniken oder anderen Einrichtungen der Gesundheitsversorgung
Als Zusatzausbildung ist es möglich, eine Weiterbildung zum Klinischen PsychologInnen oder zum Gesundheitspsychologen zu absolvieren.
Im Rahmen des Psychologie-Studiums können allerdings Personen viele Voraussetzungen für eine Ausbildung zur PsychotherapeutIn erlangen. PsychologIn ist einer der sogenannten "Quellenberufe", aus dem viele PsychotherapeutInnen hervorgehen. Deshalb sind viele PsychologInnen auch gleichzeitig PsychotherapeutInnen.
PsychiaterInnen
PsychiaterInnen sind ÄrztInnen, die sich auf die Behandlung von psychischen Störungen und Krankheiten spezialisiert haben, d.h. eine Facharztausbildung in "Psychiatrie und Neurologie" absolviert haben.
Sie behandeln vor allem auch psychische Beeinträchtigungen, die durch körperliche Krankheiten entstanden sind (z.B. Schlaganfälle, Migräne, Hirnverletzungen, Demenz).